SENET – The Game of the Pharaohs

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SENET wurde im alten Ägypten bereits 3.000 v.Chr. gespielt. Es erfreute sich so großer Beliebtheit, dass zahlreiche Spiele davon bei archäologischen Ausgrabungen gefunden wurden.

Das berühmteste SENET Spiel wurde im November 1922 von Howard Carter im Grab von Tutanchamun entdeckt. Genauer gesagt waren es 4 SENET Spiele, die im Grab gefunden wurden:
ein großes als Spieltischchen und 3 kleinere Kästchen.

Grabbeigabe von Tutanchamun: 4 SENET Spiele (Ägyptisches Museum Kairo)

Warum legte man ein Brettspiel in das Grab eines Pharaos?

  • Keine Frage: Es war ein besonderes Spiel.

Doch zuvor betrachten wir es genauer, wie eine Spielregel:

Name des Spiels:

  • SENET. Das heißt: die Passage

Anzahl Spieler:

  • 1 oder 2

Alter:

  • 6 bis 99

Spielinhalt:

  • Ein Kasten mit länglichem Spielfeld (mit oder ohne Füße)
  • Auf der Stirnseite eine Schublade mit  8 Spielfiguren in 2 Farben:

– 3 große, kegelförmige Spielfiguren
– 4 kleine, spulenförmige Spielsteine
– 4 oder 5 zweiseitige Zählstäbchen (oder 2 Zählknochen, Würfel)

  • 30 Spielfelder in 3 Reihen
  • Beschriftungen auf dem Spielfeld:

–  Feld Nr. 15: Ein Frosch (Metamorphose, Glück?)
– Feld Nr. 26: Symbol für Güte
– Feld Nr. 27: Wasserzeichen (Überschwemmung, Pech?)
– Feld Nr. 28: Nummernsymbol für 3
– Feld Nr. 29: Nummernsymbol für 2
– Feld Nr. 30: Leer oder Bildsymbol Gott Horus

  • KEINE SPIELREGEL

Das Letzte ist interessant und Wert für einen Friday Blog: Investigation:

KEINE SPIELREGEL

Obwohl das Spiel so lange bekannt ist: Es gibt keine überlieferte Spielregel.

Von allen Spielen, die es über dieses Spiel auf dem Markt zu kaufen gibt, wurden die Spielregeln von den jeweiligen Autoren frei erfunden.

Selbst in benachbarten Ländern, wie Zypern und Griechenland wurden Spielfelder gefunden, aber keine einzige Spielregel.

Und doch gibt es Vereinbarungen über bestimmte Regeln, die sich im Laufe der Jahre als einigermaßen schlüssig erwiesen, und über man sich einig wurde:

Kategorie

  • Würfelspiel
  • Run and Jump Game

Einordnung:

  • Religiös
  • Stufe zum Leben nach dem Tod

Ähnlich wie:

  • Mensch ärgere Dich nicht

Spielzüge:

  • Nummerierung der Felder: 1-30 von links oben bis rechts unten
  • Start: Links oben (Feld 1: Geburt). Oftmals auch alle Figuren hintereinander auf das Spielfeld platziert.
  • Zugreihenfolge längsseits in Schlangenlinie von 1 bis 30
  • Ziel: Rechts unten (Feld 30: Tod)
  • Ende: wer am Ziel ankommt, hat gewonnen.
  • Die beiden Glück- und Pechfelder bringen den Spieler jeweils vor oder zurück
  • Am Ende muss der Wurf jeweils genau passen, um schrittweise ans Ziel zu gelangen
  • Das Ende ist der irdische Tod und damit der Schritt zum göttlichen Leben nach dem Tod

Spielmechanik: (nach Google …)

„… Jeder Spieler bekam sieben Figuren, die als Ibau („Tänzer“) bezeichnet wurden. Je nachdem, wie viele Zählstriche nach einem Wurf der Zählknochen nach oben zeigten, durfte der Spieler mit einer Figur seiner Wahl vorwärts ziehen. Ziel des Spiels war es, als Erster mit allen verbliebenen Figuren in einem der letzten Häuser anzukommen….“

Total langweilig

  • Soweit zur vereinbarten Spielregel. Sie ist total langweilig
  • Dem Spiel fehlt jeglicher Spielreiz
  • Kein Wunder, dass dieses Spiel bei einer solch langweiligen Regel ausgestorben ist …
  • Mit so einer Spielregel würdest Du heute keinen Verlag überzeugen, geschweige denn einen Pharao.
  • Lasse nie einen Archäologen ein Spiel erfinden, das geht völlig schief !!!

Offene Fragen

Es bleiben noch zahlreiche Fragen offen, die die Archäologen nicht erklärt haben.
Diese Fragen sind wichtig, um das Spiel einigermaßen sinnvoll zu machen.

Ein Spieler:

5 Spielfiguren, 5 Spielsteine

5 Spielfiguren, 5 Spielsteine
  • Warum ist das Spiel eine Grabbeigabe für einen einzelnen Toten?
  • Warum spielt der Spieler nach seinem Tod weiter, mit oder gegen wen? 
  • Spielt er mit beiden Farben? Wie viele Figuren sind es nun wirklich?
  • Was haben die drei Spielfiguren für eine Bedeutung?

– 3 Lebensstufen: Jugend, Erwachsen, Alter?
– 3 Lebenszyklen: Geburt, Tod, Gottheit?
– 3 Lebensbedürfnisse: Nahrung, Wohnen, Familie?
– 3 Besitztümer: Haus, Tiere, Land?
– 3 Wesen: Mensch, Pharao, Gott?

  • Was haben die vier Spielsteine für eine Bedeutung?

– 4 Elemente: Luft, Wasser, Erde, Feuer?
– 4 Götter?
– 4 Himmelsrichtungen?
– 4 Jahreszeiten?
– 4 Tageszeiten?

  • Gibt es eine Taktik, die einen Einzelspieler am Spiel fesselt?
  • Wie ist das Verhältnis zu Glück und Taktik?

Zwei Spieler:

5 Spielfiguren, 5 Spielsteine
  • Kann eine Gottheit mit oder gegen den Toten spielen?
  • Sind es Gegner oder ist das ein gemeinschaftliches Spiel?
  • Welchen Sinn macht der Sieg für einen Spieler?

Sinn und Taktik:

  • Kann mit dem Spiel die Zukunft beeinflusst werden? Ist das ein Horoskop?
  • Ist das ein Spiel, das den Priestern vorbehalten ist, oder die Rolle eines Priesters einnimmt?
  • SENET: „Die Passage“. Wofür steht das Wort? Durchschreiten? Weg bereiten? Überwinden?

– Die gängige Erklärung: Passage des Todes in ein neues Leben nach dem Tod
– Oder Passage als Überwindung eines Schicksalsschlags im Leben?
– Passage als die getroffene Entscheidung zwischen zwei Möglichkeiten?
– Passage als Lebensziel nach erfolgter Weissagung?

Mögliche Lösungen für den Sinn des Spiels:

  • Das Spiel ist ein Horoskop und wird gespielt, um die Zukunft zu bestimmen.
  • Das Spiel weist Entscheidungen auf, die auf bestimmte Lebensfragen gestellt werden.
  • Das Spiel urteilt über Recht und Unrecht in einem Streitfall
  • Es zeigt das Leben nicht vor dem Tod, sondern nach dem Tod
  • Es zeigt den Werdegang, wie man zur Gottheit wird

Mögliche Lösungen für die Spielmechanik:

Das Ziel ist es: Keine neue Spielregel zu erfinden, sondern möglichst das Original finden. Hinweise suchen und anwenden. Die Mentalität der frühen Spieler ist daher wichtig zu beachten.

Das einfache Volk, selbst Könige und Pharaonen haben sich der gleichen Macht der Priester und der Götter unterworfen. Diese war im alten Ägypten so stark ausgeprägt, dass die Toten mumifiziert wurden, um nach dem Tod als Geistwesen weiterleben zu können.

SENET war also nicht ein Mensch- Ärgere- Dich- Nicht Spiel, es war das Spiel des Lebens.

Viele offene Fragen wurden bisher nicht beantwortet. Es wäre vermessen, eine konkrete Lösung anzubieten. Darum nähern wir uns den möglichen Lösungen mit Vorschlägen.

  • Vorschlag 1: Es ist ein Horoskop. Es kann die Zukunft deuten. Es kann aber auch Fragen des Lebens beantworten. Das Spiel kann auch als Jury oder als Richter fungieren. Ein Einzelspieler kann dadurch den Willen der Götter erfahren. Zwei Spieler könnten ihre Partnerschaft oder ihren Zwist hinterfragen und lösen.
  • Vorschlag 2; Die Spielfiguren stellen Lebensabschnitte des Menschen dar und stehen daher für den Spieler als eine Person. Diese Figuren werden gewürfelt, ihnen werden aber auch taktische Züge zugestanden.
  • Vorschlag 3: Die Spielsteine sind statisch. Ihre Aufstellung auf dem Spielfeld wird durch die Wurfstäbchen und damit vom Willen der Götter bestimmt. Sie können auch bestimmte Lebenssituationen in bestimmten Lebenszeitabschnitten (Jahren) darstellen. Ihre Zuordnung zu den Spielfiguren stellen ein Hindernis dar, die es zu überwinden gilt. In bestimmten Zügen lassen sie sich überwinden. Die Überwindung kann nur durch die Lebensabschnitte aller Spielfiguren und dadurch der Person selbst, also gemeinsam erreicht werden.
  • Vorschlag 4: Glück (Wurfstäbchen) und Taktik (Spielzüge) sind ausgeglichen. Der Mensch ist zwar dem Willen der Götter unterworfen, er kann aber sein Leben mit einer guten Taktik selbst bestimmen. Darum gilt es, die Überwindung der Spielsteine sorgfältig zu planen.
  • Vorschlag 5: Das Ende des Spiels ist die Beantwortung der Frage, die man dem Spiel gestellt hat. Die Antwort heißt „Ja“ oder „Nein“. Gewinnen oder verlieren. Die fünf letzten Felder sind daher nicht nacheinander zu durchqueren, sondern sie beantworten für jede Spielfigur, die auf eines der Felder landet die passende Antwort. Die Kombination des Ergebnisses ist auch das Ergebnis des Spiels. Warum „Passage“? Wer alle Figuren im Sprung auf Feld 30 schafft, hat die Passage erreicht und somit den göttlichen Segen.

Ausschreibung / Call for Tender

Wer hat Lust mitzumachen? Wer findet die originalgetreue Spielregel von SENET?

Hiermit gründe ich ein Forum für die Spielregel.

Achtung wichtig: Non- Profit. Kein Gewinn. Keine Vermarktung. Kein Verlag, Kein Spiel. Die Spielregel wird nicht vermarktet, sondern verschenkt.

SENET ist ein Geschenk des alten Ägyptens an die Menschheit. Es hinterlässt das Rätsel einer unbekannten Spielregel. Wir möchten dieses Geschenk zurückgeben, in der Ehre an die Erschaffer und an die abertausenden von antiken Spielern dieses Spiels, indem wir die alte Spielregel erspüren, sie wieder aufleben lassen.

Das Ziel: Wir senden die beste Spielregel an das neue „Grand Egyptian Museum of Cairo“ und lassen es dort als die beste Spielregel von SENET zertifizieren.

Wer macht mit? Meldet Euch an. Spielt mit.
Das Ziel heißt: Die Suche nach dem Original.
Alle Ideen sind möglich. Begebt Euch in die Welt der ägyptischen Pharaonen, Priester und Götter.
Ich werde zunächst die Redaktion des Forums organisieren, und die Einsendungen innerhalb des Forums veröffentlichen.
Zunächst lassen wir die Öffentlichkeit außen vor, die daraus Profit schlagen könnte. Kein Profit.
Die angemeldeten Leser sollen über die besten Spiele selbst entscheiden.

Die Kommunikations- Sprache ist Englisch. Google Translator hilft Euch dabei.,
Bitte sendet Eure übersetzten Texte in englischer Sprache.

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Lawrence_Alma-Tadema_Egyptian_Chess_Players

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